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Amlodipin: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Wirksamkeit des Medikaments

Amlodipin: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Wirksamkeit des Medikaments

Amlodipin ist ein Arzneimittel gegen Bluthochdruck mit langanhaltender Wirksamkeit. Dies ist eines der Vorteile des Medikaments, doch vor der Einnahme gilt es einiges zu beachten. Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen bei Amlodipin auftreten können, in welchen Fällen eine Kontraindikation besteht und was die Pharmakologie zur Wirkungsweise und Dosierung des Präparats empfiehlt, erfährst du hier.

Was ist Amlodipin?

Amlodipin gehört laut Pharmakologie zur Arzneimittelgruppe ein Calciumkanalblocker. In der Schweiz ist das Medikament seit 1990 zugelassen. Es ist ausschliesslich in Apotheken auf Verschreibung eines Arztes erhältlich. In der Regel handelt es sich bei dem enthaltenen Wirkstoff um ein Salz von Amlodipin, wie zum Beispiel Amlodipinbesilat und Amlodipinmesilat. Amlodipin wird als Medikament bei den folgenden Krankheiten zur Therapie eingesetzt:

  • Hypertonie
  • koronarer Herzerkrankungen
  • chronisch stabile sowie vasospastische Angina pectoris, auch Prinzmetal-Angina genannt.

Bei der letzteren Krankheit handelt es sich um eine Sonderform der Herzenge, bei der es beim vorübergehenden Zusammenziehen der Herzkranzgefässe zur Unterversorgung der Herzmuskulatur mit Blut kommt. Die Einnahme von Amlodipin soll helfen, die Anfälle zu reduzieren.

Was ist Hypertonie?

Bei der Hypertonie oder auch Bluthochdruck handelt es sich um eine weit verbreitete Krankheit. Etwa jeder vierte erwachsene Schweizer leidet unter Bluthochdruck. Das sind rund 1,5 Millionen Menschen. Häufig zeigen sich bei einer Hypertonie anfangs keine Symptome. Sie kann jedoch die Gesundheit massgeblich beeinträchtigen und zahlreiche andere Krankheiten verursachen.

Worauf beruht die Wirkung von Amlodipin bei Bluthochdruck?

Amlodipin ist ein Calciumkanalblocker. Das bedeutet, dass es den Einstrom von Calciumionen in die Muskelzellen des Herzens und der glatten Gefässwände verhindert. Denn diese müssen durch die Calciumkanäle transportier werden. Diese Hemmung bringt folgende Effekte mit sich:

  1. Die Muskulatur der Gefässwände von Arterien und Arteriolen erschlafft
  2. Der Blutdruck sinkt, da sich die Gefässwände durch die Entspannung weiten können (Senkung der Nachlast)
  3. Der Sauerstoffbedarf des Herzens sinkt bei gleichzeitig besserer Versorgung der Herzmuskulatur mit Sauerstoff

Die oben genannten Punkte haben insgesamt zur Folge, dass die Herzfrequenz stabil bleibt und der Energieverbrauch des Herzens sinkt. Dadurch kann das Herz insgesamt entlastet und das Risiko für Spasmen der Herzkranzarterien reduziert werden.

Was sagt die Pharmakologie zur Kinetik und Dosierung des Arzneimittels?

Die Einnahme von Amlodipin kann unabhängig von der Essenzeit erfolgen, denn das Medikament wird gut von Körper aufgenommen. Die Wirkung setzt bereits nach 30 bis 50 Minuten ein. Spitzenkonzentrationen im Blut können nach sechs bis zwölf Stunden gemessen werden. Aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 30 bis 50 Stunden ist es ausreichend die Einnahme auf einmal täglich zu begrenzen. Die richtige Medikation solltest du dir von deinem Arzt oder Apotheker bestätigen lassen. In der Regel werden Dosierungen zwischen fünf und maximal zehn Milligramm empfohlen. Zu hohe Dosierungen können zu Nebenwirkungen führen. Besonders bei älteren Menschen sollte die Dosierung nur schrittweise erhöht und angepasst werden. Der Abbau des Wirkstoffs erfolgt hauptsächlich über die Leber. Die Ausscheidung der unschädlichen Abbauprodukte erfolgt zu 60 Prozent über die Nieren und die Harnblase in Form von Urin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen von Amlodipin?

Durch die gefässweitende Wirkung kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Ödeme (Wassereinlagerungen) besonders in Armen und Beinen, sowie Knöchelschwellungen
  • Müdigkeit, Schwächegefühl
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Unterleibskrämpfe
  • Übelkeit
  • Herzklopfen oder Herzrasen
  • Hautrötungen, insbesondere im Gesicht
  • Muskelkrämpfe
  • Sehstörungen

Bei welchen Krankheiten und für welche Personengruppen ist die Einnahme nicht zu empfehlen?

Wenn du unter einer schweren Hypotonie, also einem zu niedrigen Blutdruck leidest, solltest du Amlodipin nicht einnehmen. Weitere Kontraindikationen bestehen bei Überempfindlichkeit gegen Amlodipin oder einem anderen Wirkstoff aus der Gruppe der Dihydropyridine. Darüber hinaus darf das Medikament auch nicht eingenommen werden bei:

  • Herz-Kreislauf-Schock
  • Aortenstenose (Verengung der Aorta)
  • Instabile Angina pectoris
  • Akuter Herzinfarkt
  • Schwere Lebererkrankungen und Funktionsbeeinträchtigungen

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Nutzen und Risiko der Einnahme von Amlodipin abgewogen werden. In hoher Dosierung könnte der Wirkstoff schädigend für das Kind im Mutterleib sein. Er geht ausserdem in die Muttermilch über. Da nicht bekannt ist, welche Auswirkungen es auf den Säugling haben könnte, kann eine Therapie mit Amlodipin während der Stillzeit durchaus riskant sein. In der Schweiz ist das Medikament für Kinder unter sechs Jahren ausserdem nicht zugelassen.

Welche Wechselwirkungen können auftreten?

Amlodipin sollte nicht gemeinsam mit anderen Blutdrucksenkern eingenommen werden. Die Wirkung der Mittel könnte sich potenzieren, wodurch es zu einem bedrohlichen Blutdruckabfall kommen kann. Wechselwirkungen können ausserdem bei der gleichzeitigen Einnahme mit Theophyllin (ein Medikament zur Behandlung von Asthma bronchiale) oder Ergotamin (ein gefässverengender Wirkstoff) auftreten. Darüber hinaus können die Inhaltstoffe in Grapefruitsaft die Konzentration von Amlodipin im Körper erhöhen. Dieser Effekt hält sich jedoch in Grenzen. Dennoch wird in der Pharmakologie und von Apothekern empfohlen, nicht mehr als einen Liter Grapefruitsaft pro Tag zu trinken, wenn du Amlodipin einnimmst. Eine verstärkende Wechselwirkung kann auch bei gleichzeitiger Einnahme mit Johanniskraut oder dem Antibiotikum Rifampicin auftreten. Wie bereits erwähnt, wird Amlodipin von der Leber abgebaut. Dazu benötigt es das Enzym CYP3A4. Einige Arzneimittel enthalten Wirkstoffe, wie Azol-Antimykotika, die das Enzym hemmen, und sollten daher nicht gemeinsam mit Amlodipin eingenommen werden.

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