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Schleimlösende Medikamente: Definition, Wirkung und Anwendung

Schleimlösende Medikamente: Definition, Wirkung und Anwendung

Schleimlösende Medikamente dienen der Verflüssigung von Bronchialsekreten und helfen bei der Reinigung der Atemwege. Sie kommen bei Erkältungen und Erkrankungen der Bronchien zum Einsatz. Die Schleimlöser, auch Hustenlöser oder Expektorantien genannt, können je nach Wirkungsweise in Untergruppen unterteilt werden. Dazu gehören die Mukolytika und die Sekretolytika. Neben den Arzneimitteln helfen auch pflanzliche Präparate, Tees und andere Hausmittel effektiv, festsitzenden Schleim zu lösen. Wie schleimlösende Medikamente auf die Bronchien wirken, wie sie angewendet werden und was zu beachten ist, erfährst du hier.

Was sind schleimlösende Medikamente?

Die Atemwege sind mit einem Schleim ausgekleidet. Dieser bindet Partikel (zum Beispiel Rauch- und Staubpartikel) oder Krankheitserreger. Über die sogenannten Flimmerhärchen (zilienartige Ausstülpungen der Atemwegszellen) wird der Schleim aus den Bronchien über die Luftröhre in Richtung Mundhöhle transportiert, wo er ausgehustet oder abgeschluckt wird. Dieser Reinigungsmechanismus kann bei Atemwegserkrankungen beeinträchtigt sein. Der Schleim verfestigt sich, gleitet nicht mehr über die Flimmerhärchen und setzt sich in den Atemwegen fest. Schleimlöser sollen die Verflüssigung und den Ausstoss des Schleims bewirken. Schleimlösende Medikamente findest du auch unter den Bezeichnungen Sekretolytika, Mukolytika oder Expektorantien. Sie kommen bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege zum Einsatz. Dazu gehören:

  • Erkältungen
  • Bronchitis
  • Asthma
  • chronische obstruktive Lungenerkrankung
  • Mukoviszidose

Welche schleimlösenden Medikamente gibt es?

Arzneimittel, die der Schleimlösung dienen, gehören verschiedenen Wirkstoffgruppen an und besitzen teilweise unterschiedliche Wirkmechanismen. Der Effekt ist jedoch immer die Schleimlösung und die Unterstützung der Reinigungsmechanismen der Atemwege. Einerseits findest du unter den schleimlösenden Medikamenten die Mukolytika, zu denen N-Acetylcystein (NAC), Mesna, Bromhexin oder Ambroxol zählen. Auf der anderen Seite stehen die Sekretolytika wie Ammoniumchlorid, Kaliumiodid oder ätherische Öle. Expektorantien (Hustenlöser) ist der Überbegriff, unter dem beide Medikamentengruppen zusammengefasst werden.

Wie wirken schleimlösende Medikamente auf die Bronchien?

Zu den schleimlösenden Mitteln zählen zahlreiche Wirkstoffe, daher existiert auch eine Reihe an Wirkmechanismen. Die Mukolytika wirken auf den Bronchialschleim und verändern dessen Eigenschaften. Sie machen ihn dünnflüssiger, damit er besser über die zilientragenden Zellen gleitet. Sekretolytika fördern die Bildung von Bronchialsekret über die Stimulierung des Parasympathikus. Das häufig verwendete N-Acetylcystein verändert die Schleimmoleküle chemisch, indem es Disulfidbrücken zwischen den Mukopolysacchariden spaltet. Zudem soll es zur Hemmung der Entzündung in den Bronchien beitragen. Bromhexin bewirkt die Produktion von Bronchialsekret und schleimabbauenden Enzymen und fördert zusätzlich die Aktivität der Flimmerhärchen. Es hat also eine sekretolytische, mukolytische und sekretomotorische Wirkung zugleich. Ammoniumchlorid wirkt ebenfalls sekretolytisch und auswurffördernd.

Welche Hausmittel helfen bei der Schleimlösung?

Als Alternativen zu den schleimlösenden Arzneimitteln oder zur Unterstützung der Schleimlösung nutzen viele Menschen Tees oder Hausmittel. Zur Herstellung von Aufgüssen, die entzündungslindernd und schleimlösend wirken, eignen sich vor allem folgende Pflanzen:

  • Kamille
  • Salbei
  • Thymian
  • Pfefferminze
  • Ingwer

Als weiteres effektives Hausmittel gilt das Inhalieren. Es dient der Befeuchtung der Atemwege sowie der Verflüssigung von zähem Schleim und fördert den Auswurf. Inhalieren solltest du zweimal täglich für zehn Minuten mit einer Lösung aus Meersalz oder einem Kamillenaufguss. Ein Hausmittel, das beruhigend auf die Bronchien wirkt und den Hustenreiz lindert ist der Zwiebelsaft. Um ihn herzustellen, kochst du klein gehackte Zwiebeln auf und gibst etwas Honig hinzu. Meerrettich zur Schleimlösung kannst du einnehmen oder als Wickel verwenden.

Wie erfolgt die Behandlung mit Hustenlösern?

Expektorantien oder Hustenlöser werden nach Angabe der Hersteller und des Arztes eingenommen. Es existieren verschiedenen Formulierungen. Schleimlösende Medikamente findest du als Sprays, Pulver, Tropfen, Säfte oder in Tablettenform. Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Die Therapie mit Dauer der Anwendung und Dosierung solltest du mit deinem Hausarzt absprechen. Dein Arzt wird dich zudem zu der Einnahme anderer Medikamente und zu weiteren bestehenden Krankheiten befragen, um Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten auszuschliessen. Die Behandlung mit Hustenlösern oder Hausmitteln kannst du mit einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme unterstützen. Du solltest mindestens zwei Liter täglich zu dir nehmen. Dies trägt zu einer Verflüssigung des Schleims in den Bronchien bei und fördert den Abtransport und damit die Reinigung der Atemwege.

Was sind die Nebenwirkungen schleimlösender Medikamente?

Zu den Nebenwirkungen von Medikamenten zählen zum Beispiel Unverträglichkeiten. Merkst du, dass du auf einen der Wirkstoffe allergisch reagierst und deine Gesundheit zusätzlich beeinträchtigt ist, solltest du diesen absetzen und auf pflanzliche Mittel oder einen anderen Wirkstoff zurückgreifen. Folgende weitere Nebenwirkungen können bei schleimlösenden Medikamenten auftreten:

  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • Sodbrennen
  • Mundtrockenheit
  • Reaktionen der Schleimhaut
  • Kopfschmerzen

Bei Leber- und Nierenerkrankungen sowie während einer Schwangerschaft solltest du dich von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen, welche Hustenlöser geeignet sind. Zudem ist zu bedenken, dass Schleimlöser nicht in Kombination mit Hustenstillern angewendet werden sollten, da dies einen Sekretstau verursachen kann. Als Wechselwirkung speziell von Acetylcystein gilt die Abschwächung der Wirkung von Antibiotika.

Was ist die Ursache von Reizhusten?

Im Unterschied zu dem produktiven Husten (mit Auswurf), bei dem Schleimlöser eingesetzt werden, handelt es sich bei dem Reizhusten um einen trockenen Husten. Die Ursache ist eine Reizung der Atemwege, die durch Schadstoffe in der Luft, Krankheitserreger, Medikamente, Überanstrengungen sowie eine Reihe von Atemwegserkrankungen ausgelöst werden kann. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Hausmittel wie pflanzliche Hustensäfte, Honig sowie das Lutschen von Hustenbonbons können helfen und die Hustenrezeptoren beruhigen. Bei starken Beschwerden kannst du dir Hustenstiller verschreiben lassen. Besteht der Husten über einen längeren Zeitraum, solltest du dich auf chronische Atemwegserkrankungen untersuchen lassen.

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