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Amoxicillin: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Einnahme des Wirkstoffs

Amoxicillin: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Einnahme des Wirkstoffs

Amoxicillin ist ein bewährtes Medikament zur Behandlung verschiedener Infektionskrankheiten. Verschreibungspflichtige Antibiotika sind auschliesslich in Apotheken erhältlich. Welche Eigenschaften den Wirkstoff so effizient machen, mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen sowie Einnahmeempfehlungen bei Amoxicillin und interessante Fakten zum Thema haben wir dir nachfolgend zusammengestellt.

Was sind Breitband-Antibiotika?

Ursprünglich entstanden Antibiotika als Stoffwechselprodukte von Pilzen und Bakterien. Sie sollten entweder das Wachstum von anderen Bakterien hemmen oder sie abtöten und so die Konkurrenz verringern. Breitband- oder Breitspektrum-Antibiotika sind dabei nicht auf bestimmte Bakterienklassen festgelegt, sondern können ganz unterschiedliche Arten von Erregern bekämpfen.

Was für ein Wirkstoff ist Amoxicillin?

Amoxicillin gehört gemeinsam mit Ampicillin zur Gruppe der Aminopenicilline und ist ein Breitband-Antibiotikum. Sein Hauptbestandteil und aktiver Wirkstoff ist Amoxicillin-3-Wasser. Es verfügt über eine Hydroxylgruppe. Hierbei handelt es sich um eine funktionelle Gruppe, die aus Wasserstoff- und Sauerstoffatomen besteht. Durch diese chemische Struktur liegt die Bioverfügbarkeit, also die tatsächlich vom Körper verwertbare Menge des Wirkstoffs, bei oraler Einnahme zwischen 60 und 80 Prozent. Im Vergleich zu klassischen Antibiotika wie Penicillin besitzt Amoxicillin ausserdem ein deutlich grösseres Wirkspektrum. Es kann in Kombination mit anderen Wirkstoffen im Medikament, wie zum Beispiel Clavulansäure, sogar noch erhöht werden. Darüber hinaus ist Amoxicillin weitestgehend magensäureresistent. Diese Eigenschaften machen Amoxicillin zu einem beliebten Medikament zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen.

Wie wirkt Amoxicillin?

Die Wirkung von Amoxicillin zielt auf die Zellhülle der Bakterien ab. Der Wirkstoff setzt an der bakteriellen Transpeptidase an und blockiert sie. Dieses Enzym ist für den Aufbau der Zellwand verantwortlich. Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Daher befindet sich die Zellwand in einem ständigen Aufbau- und Teilungsprozess. Amoxicillin hemmt die Aktivität des Enzyms, sodass nach einer Zellteilung des Bakteriums keine neue Vernetzung und Schliessung der Zellwandstrukturen einsetzen kann. Die Bakterien sterben unweigerlich ab.

Wann wird Amoxicillin verschrieben?

Amoxicillin dient nur zur Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden. Diese dürfen ausserdem nicht resistent gegen diese Art von Antibiotikum sind. Bei Pilz- oder Virusinfektionen zeigt es keine Wirkung. Daher sollte vor der Einnahme durch einen Arzt geklärt werden, welche Art von Erreger für die Erkrankung verantwortlich ist und ob eine Behandlung mit Amoxicillin in diesem Fall sinnvoll ist. Amoxicillin kann als Medikament bei folgenden Krankheiten zum Einsatz:

  • Harnwegsinfektion
  • Atemwegsinfektionen
  • Niereninfektion
  • Gallenwegsinfektion
  • Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Rachen oder Hals
  • Mandelentzündung
  • Mittelohrentzündungen
  • Bei einigen Patienten kann die Einnahme von Amoxicillin nach einer Zahnchirurgischen Behandlung zur Vorbeugung sinnvoll sein, um das Risiko für eine bakterielle Infektion des Herzens zu verringern.
  • Lymeborreliose nach einem Zeckenbiss

Wie erfolgt die Einnahme von Amoxicillin?

Die Dosis und die Häufigkeit der Einnahme von Amoxicillin richtet sich nach den Angaben von Arzt oder Apotheker. Das Breitband-Antibiotikum wird üblicherweise in Form von Tabletten verschrieben und sollte mit einer ausreichenden Menge Wasser eingenommen werden. Die Tabletten sind in verschiedenen Dosierungen zwischen 250 und 1000 Milligramm erhältlich. Häufig wird bei Erwachsenen empfohlen, insgesamt drei Tabletten über den Tag verteilt einzunehmen. Das entspricht einem Rhythmus von einer Tablette alle acht Stunden. Bei einigen Patienten und Krankheitsverläufen kann die Einnahme auch auf zwei Tabletten begrenzt sein. Für Kinder unter zwölf Jahren oder einem Körpergewicht von weniger als 40 Kilogramm muss die Dosis vom Arzt ebenfalls entsprechend reduziert werden. Um die Wirksamkeit zu erhöhen, solltest du in jedem Fall versuchen, das Medikament immer zu den gleichen Tageszeiten einzunehmen. Ausserdem solltest du die Einnahme so lange weiterführen, wie dein Arzt es empfiehlt. Selbst wenn deine Symptome abklingen und du dich wieder völlig gesund fühlst, können noch Bakterien in deinem Körper schlummern und sich bei einem zu frühen Absetzen wieder stark vermehren. Ausserdem steigt das Risiko für eine Antibiotikaresistenz.

Welche Symptome können als Nebenwirkungen und bei Überdosierung auftreten?

Bei der Einnahme von Amoxicillin können folgende Nebenwirkungen häufig bis gelegentlich auftreten:

  • Magen-Darm-Beschwerden, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen
  • Mundschleimhautentzündung
  • Zahnverfärbungen
  • Allergische Reaktionen, besonders bei Überempfindlichkeit gegenüber Penicillin und anderen Antibiotika. Dabei können Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag oder Nesselsucht auftreten.
  • Erhöhte Leberwerte
  • Das Risiko für Pilz- und Bakterieninfektionen des Darms können leicht erhöht sein.

Falls du diese oder andere Symptome bemerken solltest, wende dich an deinen Arzt oder Apotheker. Bei einer Überdosierung mit Amoxicillin können ausserdem folgende Symptome auftreten:

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Magenschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Schwindelgefühl

Solltest du den Verdacht haben, zu viel Amoxicillin eingenommen zu haben, musst du dringend einen Arzt aufsuchen.

Was sollte ich vor der Behandlung beachten?

Wie bei anderen Antibiotika, solltest du Amoxicillin nicht zusammen mit Alkohol einnehmen, da beide Stoffe von der Leber abgebaut werden müssen und so eine Doppelbelastung darstellen. Falls du die Anti-Baby-Pille nimmst, solltest du zusätzliche Schutzmassnahmen ergreifen, da das Antibiotikum die Wirkung des Verhütungsmittels beeinträchtigen kann. Die Einnahme von Amoxicillin während der Schwangerschaft und Stillzeit sind grundsätzlich möglich. Der Nutzen und ein mögliches gesundheitliches Risiko sollten jedoch vorher mit einem Arzt geklärt werden. Falls du andere Medikamente einnimmst, solltest du das deinem Arzt oder Apotheker mitteilen. Es besteht die Gefahr von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Kinder unter sechs Jahren dürfen das Antibiotikum nicht einnehmen. Das gilt ebenfalls, wenn du allergisch auf Amoxicillin, andere Bestandteile des Medikaments oder Penicillin reagierst, denn bei Penicillin und anderen Antibiotika können häufiger Kreuzallergien auftreten.

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