Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Apotheker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Interaktionen Medikamente – Wissenswertes über die Wechselwirkung zwischen Arzneimitteln

Interaktionen Medikamente – Wissenswertes über die Wechselwirkung zwischen Arzneimitteln

Oftmals ist für den Heilprozess einer Erkrankung nicht nur die Einnahme eines Medikaments nötig, sondern verschiedene Beschwerden und Symptome benötigen die Kombination mehrerer Tabletten und Tropfen. Das kann jedoch zu Wechselwirkungen führen, die für den Körper gefährlich werden können oder zu einem Wirkungsverlust führen. Es ist daher wichtig, jedes Medikament und die Einnahme verschiedener Arzneimittel vorab genau zu prüfen.

Was bedeutet Interaktion bei Arzneimitteln?

Eine Interaktion zwischen Medikamenten geschieht, wenn du aufgrund einer Krankheit oder anderer Beschwerden mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen musst oder für die Heilung deren Kombination notwendig ist – und eine gegenseitige Beeinflussung stattfindet. Diese tritt als Wechselwirkung auf, die Einfluss auf die eigentliche und gewünschte Wirkung oder auf die Prozesse in deinem Körper hat.

Warum tritt eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten auf und was bedeutet das?

Beeinflusst werden bei einer Interaktion von Arzneimitteln vor allen Dingen die Pharmakodynamik und die Pharmakokinetik, sodass ein Wirkungsverlust auftritt oder sich eine Wirkung so verstärkt, dass die Gefahr einer Überdosis oder Schädigung auftritt. Nicht nur rezeptpflichtige Medikamente sind davon betroffen. Auch wenn du auf frei verkäufliche Medikamente zurückgreifst, kann eine Interaktion die Folge sein. Einige Medikamente zeigen Wechselwirkungen sogar mit Getränken, Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, mit pflanzlichen Präparaten und natürlich mit Rauschmitteln. Daher kannst du als Laie nicht einfach Medikamente kombinieren, sondern solltest dich beim Arzt darüber informieren, ob die Gefahr einer Interaktion besteht. Wechselwirkungen sind normalerweise nicht gewünscht und führen zu Nebenwirkungen bis hin zu einer Organabstossung.

Was bedeutet die Interaktion für Wirkung und Wirkungsverlust?

Bei einer Interaktion können verschiedene Prozesse in deinem Körper beeinflusst werden, sodass die Wirkung des eigentlichen Medikaments verstärkt wird oder ein Wirkungsverlust auftritt, der ebenso wenig erwünscht ist. Das geschieht bei pharmakinetischen Interaktionen auf der Ebene von Freisetzung, Absorption, Distribution, Elimination oder Metabolismus. Ein Wirkungsverlust tritt beispielsweise auf durch:

  • Hemmung oder Induktion metabolischer Enzyme
  • Hemmung von Arzneimitteltransportern
  • Veränderung des pH-Wert des Magens
  • gegenseitige Bindung oder Interaktion bei der Reduktion oder Absorption im Darm
  • Veränderung der Proteinbindung

Einfluss auf Wirkungsdauer, Wirkungseintritt und Wirkungsstärke haben pharmakodynamische Interaktionen, so:

  • Wirkungsverstärkung mit Anfälligkeit für Herzrhythmusstörungen
  • Aufhebung des Effekts aufgrund entgegengesetzter Wirkmechanismen
  • Verstärkung durch identischen Wirkmechanismus

Wann ist es notwendig, eine Kombination der Medikamente zu überprüfen?

Die Kombination verschiedener Arzneimittel solltest du zuvor immer genau prüfen. So kann beispielsweise eine Hemmung der Magensäuresektion dazu führen, dass die Freisetzung des zweiten Wirkstoffs beeinflusst wird. Vor einer Behandlung oder Therapie mit Medikamenten gilt es immer zu überprüfen, ob die Kombination mit bereits einzunehmenden Wirkstoffen gefährlich ist oder andere Auswirkungen hat. Da die Interaktion sehr komplex ist, kann sie in den Angaben auf dem Medikament jedoch nur verallgemeinert stattfinden. Möglich ist der Check im Internet. Es gibt mehrere Online-Applikationen, die eine Liste an Wechselwirkungen bereitstellen. In der Schweiz ist das mit MediQ ein kostenpflichtiges System.

Ist eine Beratung beim Apotheker möglich, wenn es um Wechselwirkungen geht?

Wechselwirkungen werden auf einem Präparat meistens angegeben, doch auch Apotheker können Auskunft über die Gefahr einer kombinierten Einnahme geben. Bekannt ist beispielsweise, dass du Aspirin und Ibuprofen, obwohl es sich bei beiden Präparaten um Schmerzmittel handelt, nicht gemeinsam einnehmen darfst. Bei frei verkäuflichen Produkten genügen die Kenntnisse des Apothekers. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten solltest du zusätzlich auch den Arzt fragen, ob Nebenwirkungen auftreten können.

Warum kann es auch eine Interaktion zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln geben?

Wie ein Medikament bei dir wirkt, wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Dabei spielt die Interaktion nicht nur dann eine Rolle, wenn du verschiedene Tabletten einnehmen musst, sondern es ist genauso wichtig, zu prüfen, ob eine Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln oder Getränken auftreten kann. Du kennst Interaktionen zwischen Medikamenten und alkoholischen Getränken. Genauso können Nahrungsmittel die Pharmakokinetik des Wirkstoffs verändern. Die Interaktion von Medikamenten mit anderen Substanzen oder Nahrungsmitteln kann entweder eine schwächere Wirkung erzielen oder diese verstärken. Das hat Folgen für deinen Körper, beispielsweise die Atmung, das Herz-Kreislauf-System oder den Stoffwechsel. Besteht eine Wechselwirkung, ändern sich die pharmazeutischen, pharmakodynamischen oder pharmakinetischen Bedingungen und Eigenschaften. Das kann die Einnahme gefährlich machen, kann aber auch genutzt werden, wenn eine stärkere oder verzögerte Wirkung erwünscht ist. Häufig wird eine Interaktion zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln durch die Veränderung der Bioverfügbarkeit des Arzneimittels bewirkt. Letztere ist ein wichtiger Parameter, der mit der klinisch eigentlichen Wirkung korreliert. Die bekannteste Interaktion vieler Medikamente erfolgt, wenn du Grapefruitsaft trinkst: Die Bitterorange enthält Inhaltstoffe, die eine Hemmung bestimmter Proteine, darunter der Cytochrome, bewirkt. Diese sind wichtig für die Energiegewinnung und dienen als Elektronentransporter. Weitere sind Milch, Eier, Kaffee oder Schwarztee.

Was muss ich bei der Einnahme mehrerer Medikamente beachten?

Bei der Medikation gibt es sogenannte pharmakinetische Booster. Das sind Wirkstoffe, die die Eigenschaften eines anderen Wirkstoffs verbessern oder in der Plasmakonzentration erhöhen. Auswirkungen hat das meistens auf die Hemmung bestimmter Enzyme, Proteine und Transporter. Schlimmer als ein Wirkungsverlust ist entsprechend eine Verstärkung der Wirkung, die deinen Körper belastet, auf Herz und Kreislauf wirkt und Nebenwirkungen verursacht. Möglich sind solche Folgen auch durch eine Überdosierung. Prüfe daher anhand der Verpackungsbeilage, welche Wechselwirkungen bekannt sind, und informiere dich bei deinem Arzt oder Apotheker.

Der Apothekenvergleich für die Schweiz. Finde die besten Apotheker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Generika – Was Versicherte beim Besuch der Apotheke wissen sollten

Vormals sehr kostspielige Medikamente werden nach einiger Zeit günstig als Generika angeboten. Aber ist ein Generikum wirklich in Qualität mit dem Originalpräparat zu vergleichen? Welche Unterschiede gibt es und wann erhalten Generika in der Schweiz eine Zulassung? Im folgenden Artikel haben wir dir wissenswerte und spannende Informationen zum Thema Generika zusammengestellt.

Was ist Tilidin?

Tilidin ist in aller Munde: Ärzte sehen in Tilidin einen potenten Wirkstoff zur Behandlung von Schmerzen. Besorgte Eltern fürchten Tilidin als gefährliches Betäubungsmittel. Was genau hat es mit dem Medikament auf sich? Die wichtigsten Informationen hierzu findest du in dem folgenden Beitrag.

Hausmittel gegen Heiserkeit: So einfach gelingt eine nachhaltige Linderung

Wenn das Atmen schmerzt und wie Feuer in deinem Hals brennt, wünschst du dir eine schnelle Linderung. Zunächst einmal solltest du versuchen, die Ursache für die Beschwerden herauszufinden. Dadurch kannst du besser reagieren und die passende Behandlung wählen. Grundsätzlich eignet sich dann eine ganze Reihe von Hausmitteln gegen Heiserkeit. Die wichtigsten davon stellen wir dir nun genauer vor. Zudem gehen wir auch darauf ein, was du bei der jeweiligen Behandlung alles beachten solltest.

Abgabekategorie B: Was sie bedeutet und wie sie für Sicherheit sorgt

Wenn in der Schweiz von Abgabekategorien die Rede ist, dann geht es um das Heilmittelgesetz. Darin ist unter anderem verbindlich festgelegt, welche Medikamente in welchen Verkaufsstellen und unter welchen Bedingungen verkauft werden dürfen. Dazu werden alle Medikamente in eine Kategorie eingestuft. Diese Kategorie gibt dann vor, auf welchem Weg ein Patient an ein Medikament gelangen kann. Die Abgabekategorie B ist dabei die zweithöchste von insgesamt fünf Kategorien, die im Schweizer Heilmittelgesetz erwähnt werden. Sie enthält einen grossen Teil der insgesamt am Schweizer Markt angebotenen Heilmittel und ist ein Mittel des Gesetzgebers, um für Medikamentensicherheit zu sorgen.

Die Pille danach: Diese Regeln gibt es bei der Einnahme der Notfallverhütung nach dem Geschlechtsverkehr zu beachten

Das Kondom reisst oder beim Liebesspiel passiert ein anderes Missgeschick – und schon befürchten Paare eine ungewollte Schwangerschaft. Die Pille danach aus der Apotheke hilft dir in einer solchen Situation zwar als Notfallverhütung. Sie wirkt jedoch nur in bestimmten Fällen. Auch bei der Einnahme gibt es wichtige Regeln zu beachten, damit das Präparat seine volle Wirkung entfaltet und eine unerwünschte Befruchtung rechtzeitig verhindert. Alles Wissenswerte zur Pille danach und wie du dich nach einer Verhütungspanne am besten verhältst.

Die Abgabekategorie D für Arzneimittel: Alles Wichtige zur Rechtslage

Ist das starke Schmerzmittel verschreibungspflichtig? Welche Mittel erhalte ich ab sofort auch in Drogerien und wann benötige ich eine Fachberatung, um ein Medikament zu bekommen? In der Schweiz regelt das aktuelle Heilmittelgesetz alle wichtigen Fragen zum Thema Arzneimittelabgabe. Eine wichtige Basis bilden die sogenannten Abgabekategorien, die für Laien auf den ersten Blick ganz schön verwirrend sein können. Vor allem in der Kategorie D gibt es seit dem Jahr 2019 wichtige Veränderungen. Welche das sind, wie die Bewertung der einzelnen Medikamente stattfindet und was du über die Abgabekategorie D wissen musst, liest du in unserem Ratgeber.