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Muskelentspannende Medikamente – Arzneiarten, Wirkungen und Nebenwirkungen

Muskelentspannende Medikamente – Arzneiarten, Wirkungen und Nebenwirkungen

Bei Muskelverspannungen und Rückenschmerzen sind Schmerzmittel in der Regel nicht die erste Wahl, sondern kommen höchstens bei der Therapie und Behandlung ergänzend hinzu. Das betrifft Beschwerden, die mit starken und lang andauernden Schmerzen einhergehen. Alternativ bieten sie die Möglichkeit, die Beweglichkeit wieder zu steigern. Die Problematik bei Muskelverspannungen bleibt aber, dass sie oftmals auch unspezifisch auftreten oder wiederkehren. Daher ist es immer wichtig, die Ursache zu finden und aktiv bei der Behandlung mitzuwirken. Welche muskelentspannenden Medikamente dabei infrage kommen, erfährst du hier.

Was sind Muskelverspannungen?

Mit Muskelverspannungen kämpft sicherlich jeder einmal. Sie haben vielseitige Ursachen, ein hektischer Alltag ohne Entspannung gehört heute zu den wichtigsten. Gerade Stress hat Auswirkungen auf deine Gesundheit, die sich sehr vielseitig äussern. Muskelverspannungen treten aber auch durch Fehlbelastung, Bewegungsmangel oder eine falsche Haltung auf. Sitzt du lange in gleicher Position am Computer oder Schreibtisch, sind Schmerzen im Nacken und Rücken typische Folgen. Dabei kommt es durch die Haltungseinschränkung und die gleichzeitig allgemein fehlende Bewegung zu einem Verkleben der Faszien, die eigentlich sehr beweglich sind und als Bindegewebe die Muskulatur umgeben. Verkleben sie, entstehen Muskelverhärtungen, die Schmerzen auslösen. Hinzu kommt, dass du, wenn du solche Schmerzen spürst, automatisch eine Schonhaltung einnimmst. Das verschlimmert die Beschwerden, da die Muskeln sich weiter verkürzen. Eine Muskelverspannung ist immer durch eine länger andauernde Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe gekennzeichnet. Das spürst du bei jeder Bewegung. Diese Kontraktionen können durch Schmerzmittel oder Muskelrelaxantien blockiert werden. Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn nichts anderes geholfen hat, so beispielsweise Massagen, Wärme oder Bewegung.

Wo treten Muskelschmerzen in der Regel auf?

Muskelverspannungen sind im Bereich der Wirbelsäule üblich, als Schmerz in Nacken und Hals, in den Schultern und im Rücken. Die Muskulatur ist anfällig für Schmerzen, wenn Anspannung, Stress und Fehlbelastungen der Fall sind. Es gibt daneben krankheitsbedingte Verspannungen und Schmerzen, die dann lediglich Symptome für die eigentliche Ursache sind. Eine Behandlung ist auf die Beschwerden abgestimmt, deren Auslöser immer geklärt werden sollten.

Welche Symptome verweisen auf eine Muskelverspannung?

An sich spürst du eine Verspannung der Muskulatur relativ schnell, da stärkere Schmerzen in bestimmten Bereichen im Rücken und Nacken auftreten, die deine Beweglichkeit einschränken. Erfolgt keine Behandlung und nimmst du immer eine Schonhaltung ein, verstärkt sich der Schmerz, während die Muskeln verhärten. Das führt dann zu weiteren Beschwerden, darunter Kopfschmerzen und Erschöpfung. Auch wenn du die Stelle berührst oder deinen Kopf drehst, spürst du Schmerz.

Welche muskelentspannenden Medikamente gibt es gegen die Beschwerden?

Wenn Massagen und mehr Bewegung nicht helfen, gibt es verschiedene muskelentspannende Medikamente, die Schmerzen und Beschwerden in Nacken, Rücken und an der Wirbelsäule reduzieren und lindern können. Sie sind rezeptfrei oder als rezeptpflichtiges Arzneimittel im Handel erhältlich. Gerade letztere sind nicht immer ohne Nebenwirkungen. Zu ihnen gehören Opioide mit dem Wirkstoff Morphin. Daher kannst du diese Medikamente auch nicht dauerhaft einnehmen, sondern nur vorübergehend. Zu den rezeptfreien Präparaten gehören:

  • Ibuprofen
  • Naproxen
  • nicht steroidale Antirheumatika
  • entzündungshemmende Coxibe (Gruppe der Cox-2-Hemmer als Etoricoxib oder Celecoxib)
  • Paracetamol
  • Metamizol (Novalgin)

Was ist ein Muskelrelaxans?

Neben Schmerzmitteln gibt es Muskelrelaxantien, die direkt auf die Skelettmuskulatur wirken und helfen, die Muskulatur zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und wirken auf das zentrale Nervensystem. Ihre Bezeichnung ist Muskelrelaxans, Muskelrelaxantia oder Myotonolytika. Es handelt sich um Benzodiazepine, die bei einer langfristigen Einnahme zur Abhängigkeit führen. Ein Muskelrelaxans kann daher immer nur kurzfristig helfen. Die verschiedenen Arten solcher Medikamente ermöglichen eine Wirkung auf verschiedene Muskelgruppen, entweder direkt auf die motorische Endplatte eines Muskels oder auf die peripheren Muskelrelaxantien. Sie sind dazu gedacht, die Reizübertragung an den Nervenzellen und Muskeln zu blockieren und Entspannung zu bewirken. Das geschieht durch eine Muskellähmung, die sich in ihrer Dauer dann durch eine geeignete Dosierung bestimmen lässt. Zu den Arzneimitteln gibt es weitere Medikamente, die als Antagonisten oder Gegenmittel fungieren. Durch sie ist es möglich, Lähmungen aufzuheben und zugleich Entspannung zu ermöglichen. Muskelrelaxantien sind im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs sinnvoll, bei starken Kreuzschmerzen oder bei anderen lokalen Muskelverspannungen, beispielsweise nach einem Bandscheibenvorfall.

Wie wirkt ein Muskelrelaxans?

Muskelrelaxantien wirken auf die motorische Endplatte eines Muskels oder auf den peripheren Muskelbereich. Als Hemmstoff reduzieren sie die neuromuskuläre Übertragung auf den Muskel und damit auch die Erregung der Nervenzelle auf die Muskelfasern. Der Neurotransmitter Acetylcholin, der als Botenstoff ansonsten ausgeschüttet wird, wird dann zwar freigesetzt, wirkt jedoch als Botenstoff nicht mehr auf die blockierten Rezeptoren der Muskelzellen. Damit ist die Steuerung der Muskelkontraktionen durch Nervenimpulse unterbrochen und schmerzhafte Muskel vorübergehend gelähmt.

Welche Nebenwirkungen haben muskelentspannende Medikamente?

Handelt es sich um rezeptpflichtige Opioide für schmerzhafte Muskelverspannungen und Kreuzschmerzen, können bei Patienten folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Übelkeit
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • sexuelle Lustlosigkeit
  • Verstopfung

Die Einnahme eine Muskelrelaxans ist ebenfalls nicht risikofrei und kann auch süchtig machen. Ein solches Medikament kann folgende Nebenwirkungen haben:

  • Benommenheit
  • Einschränkung der Fahrtüchtigkeit
  • erhöhtes Sturzrisiko
  • Gefahr der Abhängigkeit

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